Alberta (Kanada)
Bei Dunkelheit ereichen wir den 1. Canadischen Nationalpark, den Waterton. Im gleichnamigen Ort gehen wir noch
spazieren, bevor wir uns aufs Ohr legen.
10.07.13 Waterton 242.581 Alberta 26.645 N 49,05379 W 113,90769
Wir brachen erstmal ziellos auf, um den Park zu erkunden, und siehe da ein Peugotwohnmomil mit
deutschem Kennzeichen begegnet uns. Ein kleiner Smalltalk von Führerhaus zu Führehaus findet
statt.
Und kurz darauf treffen wir die beiden, Bärbel und Axel, sie kommen aus der Nähe von Borgsdorf,
nördlich von Berlin, wo auch unser alter Freund Rolf Franke, wohnt.
Sie haben auch ihr Mobil von Hamburg nach Halifax schaffen lassen und wollen es im Januar von
Baltimore zurückschippern lassen. Sie machen ein gutes halbes Jahr Rundreise, erst Kanada, dann
USA.
Wir tauschen uns aus, da sie ja auch auf dem Weg nach Alaska sind, mal sehen wie oft wir uns
auf unserer Reise treffen können. Wir würden gerne so das eine oder andere Bierchen mit ihnen
trinken wollen.
Das war der Endpunkt im Watertonpark, the Red Rocks. Die Strasse zum Cameron Lake ist z.Z.
gesperrt, sie wurde stark beschädigt bei den letzten Regenfällen. Ansonsten ist dieser Park mehr
ein Wanderparadies.
Das ist ein Wachhund, sieht etwas einem Reh gleich.
Wir sagten tschüß, und auf geht es nach Calgary.
Es geht wieder durchs flache Land, Rapsfelder und Wiesen, gelbe und grüne Kleckse in der
Landschaft, und nach 2 Stunden haben wir Calgary erreicht.
Endlich wieder eine Großstadt, Amon bekommt ganz gläßrige Augen, hoffentlich gibts
eine Shoppingmail.
In Chinatown gehen wir abends essen, hätten wir in einem China Büffet bestimmt besser und billiger
erhalten. Danach fahren wir noch Town Down ab, es herrscht Trubel in der Stadt, es ist gerade Stampede
Time, das größte Spektakel Calgarys im Jahr. Im Stampede Park werden Rodeo und andere Wettkämpfe
veranstaltet, außerdem Volksfest und Feuerwerk. Wir planen die Veranstaltung für den nächsten Abend.
11.07.13 Calgary Alberta 242.901 N 51,01933 W 114,06139
Nach einer 1stündigen Irrfahrt erreichen wir gegen Mittag den Heritage Park und kaufen uns dafür eine
Tageskarte. Nach meinem 20-Jahre alten Reiseführer ist das ein Calgary-Muss. Der Park zeigt ein
komplettes Dorf mit Fort von 1860 bis 1880. Bei glühender Hitze bestaunen wir die einzelnen
Attraktionen, fahren auch noch ein Stück mit der alten Eisenbahn, die mich stark an den Adler in Nürnberg
erinnert. Während meiner 4. Volksschulklasse (1961) hatte ich die Gelegenheit, das 125jährige Jubiläum der
1.Eisenbahn, die ja in unserer Heimat, Nürnberg und Fürth verband, mitzuerleben.
Amon klagt mich an, während ich auf dem Anklagestuhl mit Fussfesseln ausharren muss.
Da mir keine Schuld (Ehebruch, Folterungen und ähnliches) nachgewiesen werden konnten,
kam ich wieder auf freien Fuß und wir konnten die Besichtigung fortsetzen.
Bei einem Kneipenbesuch bei Halbzeit machte ich mich fit für den weiteren Spaziergang.
mit den Blackfoot-Indios kam Amon gleich ins Gespräch, die linke hatte einen deutschen Vater,
der bald nach ihrer Geburt umgebracht wurde.
Damit wurden die ersten Gravelroads angelegt
Auch Theatervorführungen konnten wir beiwohnen.
Solche Kettenkarusselle kenne ich auch noch aus meiner Kindszeit.
Auch einige Oldtimer konnten bestaunt werden.
Stampede ließen wir ausfallen, $ 30 Parkgebühr und dann $ 32 Eintritt erschienen uns zu hoch.
12.07.13 Calgary Alberta 243.006 N 50,98331 W114,04094
On the road again hieß es wieder für uns, nachdem ich bei Honda meinen neuen Seilzug abgeholt
hatte. Für den Einbau wollten sie mir $ 250 abnehmen. Das habe ich abgelehnt, obwohl ich das
Motorrad schon vom Träger heruntergenommen habe. Das war mir zu teuer, ich werde eine
billigere Lösung finden.
Wir erreichten Banff gegen Mittag und fuhren zum Lake Minnewanka, stellten die Minna ab und
gingen zu Fuß ein Stück um den See.
Danach fuhren wir über den Damm zum Two Jack Lake.
Amon nahm ein Bad und ich stillte meinen Hunger.
Weiter am Johnson Lake genossen wir die Nachmittagssonne. Auf dem Rückweg blockierten einige
Bergziegen die Strasse.
Und wen trafen wir, Bärbel und Axel kamen uns entgegen. Wir machten einen Treffpunkt aus,
wo wir unser Lager für die Nacht aufschlagen können. Dort verbrachten wir einen unterhaltsamen
Abend Am Lagerfeuer. Wir erzählten von daheim, unseren Vorhaben und was schon hinter uns
gebracht haben. Dabei stellte sich heraus, dass die Beiden weitgereist sind. Sie konnten uns von
Australien, Neuseeland und Ostafrika viele interessante Sachen berichten, die uns noch neugieriger
auf die uns noch unbekannte Welt gemacht haben. Als es gegen 24 Uhr grausam kalt wurde, gingen
wir schlafen.
13.07.13 Banff/ Alberta 243.191 N 51,23690 W115,51926
Bärbel und Axel starteten vor uns zur Banff Gondola. Sie wollten den Berg per Pedes erklimmen.
Wir verließen unser Domizil eine Stunde später, standen dann an der Gondel noch eine Stunde
an und so kamen wir fast zeitgleich am Gipfel an. Allerdings brauchten Bärbel und Axel dann doch
einige Zeit, um sich bei einer heißen Schokolade zu regenerieren.
Wir stiegen dann langsam zum höchsten Punkt des Berges, langsam und doch war ich ganz
schön außer Puste, als wir die 200 oder 300 Höhenmeter hinter uns hatten. Die beiden andern
begegneten uns wieder auf dem Rückweg zur Gondel. Sie hatten sich schnell erholt und wollten
sich das Geld für die Rückfahrt sparen und so gingen sie auch wieder zu Fuß den Berg hinab. Naja,
sie sind halt 9 Jahre jünger als ich und an das Wandern gewöhnt.
Wir machten noch miteinander aus, dass wir uns am gestrigen Picknikplatz treffen wollen.
Amon und ich fuhren noch nach Banff, auch wenn es sich nur um eine kleine Stadt handelte,
2 Stunden eye-shopping müssen schon drin sein. Ich ging derweil in ein Cafe und pflegte meine
Internetseite.
Auf unserem Weg zurück trafen wir noch auf eine Hochzeitsgesellschaft, und da Amon
selbst so gerne heiratet, bekommt sie auch beim fotografieren des Brautpaares immer
nasse Augen.
Am Minnewanka Lake gaben einig Bergziegen wieder ein Schauspiel ab, als sie, einer nach
dem andern über die Dammmauer in eine sehr steile Böschung sprangen. Immer sprang
einer erst dann, wenn der vorige unten gut angekommen war.
Mit Bärbel und Axel verbrachten wir wieder die halbe Nacht am Lagerfeuer.
14.07.13 Banff/ Alberta 243.239 N 51,23690 W115,51926
Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von unseren ersten deutschen Urlaubsbekannten mit
dem Ziel, uns am 14. 8. in Whitehorse, oder dann am 24.9. in Seattle zu treffen.
Wir erreichten British Columbia und damit den Kootenay National Park.
Es wurden immer wieder bestimmt sehr schöne Wanderwege angepriesen, aber dazu fehlt mir
die Luft und Motorradfahren auf den Wanderwegen...na ja, ich glaub Freunde hätte ich mir da
nicht gemacht, und so fuhren wir bis Golden, ergänzten unsere Vorräte und waren schon im
herrlichen Yoha Nationalpark.
Natürlich kommen wir an keiner Hochzeit vorbei, ohne dass Amon ein Foto schießt.
Die Natarl Bridge zeigt wiedermal, welche Kraft das Wasser hat und wie es sich im Laufe der
Jahrtausende sogar durch harten Granit fressen kann.
An einem schönen Bergsee Emerald vorbei ging es zu den Takakkaw Wasserfällen, 384 m hoch.
Während Amon sich hinter der Minna einer Freitusche unterzog, lernte ich Doris und Siegmund Annussek aus
Bomlitz kennen. Sind auch Langzeitreisende und wir verabreden und am 10.10. in Las Vegas.
Direkt unterhalb des Wasserfalls parkten wir die Minna, Amon machte das Abendessen und
wir schlugen unser Nachtquartier auf.
15.07.13 Takakkawa Falls 243.583 N 51,49792 W116,48344
Es ist wunderbar, wenn man morgens aufwacht und der Wasserfall rauscht so wie beim einschlafen.
Amon liegt noch in der Koje, als ein Wächter vor der Minna anhält. Freundlich klärt er mich auf, dass das
Übernachten nur in offiziellen Campgrounds gestattet ist. Ich erzählte ihm, dass es mir am Vorabend
sehr schlecht ging und ich nicht weiterfahren konnte. An seiner Mimik erkenne ich, dass er mir das nicht
abnimmt. Er erklärt nochmal, wir möchten uns in Zukunft daran halten und fährt weiter.
In der Nacht gesellt sich ein Wohnmobil aus Andorra direkt gegenüber von uns. Leider konnten wir die
beiden nicht sprechen, weil sie schon ganz bald zum Wandern aufgebrochen sind. Es handelt sich um
das junge Paar, die ihr Wohnmobil mit unserer Minna nach Halifax verschifften. Wir holten unsere Autos
gleichzeitig vom Hafen in Halifax ab. Mal sehen, ob wir die Österreicherin auch noch sehen, die ja ein Jahr
alleine durch Kanada unterwegs sein will. Sie lernten wir auch in Halifax kennen, als sie ihr Womo mit
uns abholte.
Zurück zur Hauptstraße mussten wir wieder die engen Serpentinen nehmen.
Von weiten sahen wir die spiralförmigen Tunnels der transkanadischen Eisenbahn, die vor über 100
Jahren in den Berg gemeißelt wurden für die ewiglangen Züge, die sonst den Kicking Horse Pass
nicht überfahren konnten. Jeder der 2 Tunnel schlägt dabei einen Bogen von 270 Grad.
Die Minna schaffte den Pass auch ohne Spirale und schon waren wir wieder in Alberta am Icefield-
Parkway. Das Wetter war heute sehr unbeständig, die hohen Gletscher, links und rechts der Straße
in Wolken und immer wieder regnete es. Am Bow River entlang erreichten wir den Bow Lake.
Mein Know How Reiseführer legte uns nahe in Richtung Nordegg abzubiegen und unbedingt
den Abraham Lake, besser noch an den North Saskatchewan River zur Foresty Trunk Road zu
fahren. Wir nahmen den Tip an, was sehenswertes konnten wir auf dem ganzen Streckenabschnitt
nicht wahrnemen.
Der Regen hatte die Gravelroad in eine Schlammpiste verwandelt. In einer bergab Passage mit
nach rechts hängender Schulter, brach mir die Minna mal nach rechts weg und ich konnte sie vor dem
Graben gerade noch abfangen, also vosicht auf nasser Gravelroad.
Dieses Fahrzeug verwechselte Amon mit einem Zug. Sie jagte mir einen Riesenschrecken ein,
als sie neben mir zu schreien anfing " a train, a train". Vor Schreck ging ich auf die Bremse. Dann
lachten wir uns an, der Fahrer des "trains" und ich.
Mit dem letzten Tropfen Diesel erreichten wir nach 150 km Gravelroad ,eine Tankstelle in Hinton.
Dort kehrten wir wieder einmal in ein McDonalds ein, um unsere Mails und was sonst noch ist zu
pflegen.
Gegen Abend ging es dann noch ein paar Kilometer Richtung Jaspar.
16.07.13 Jaspar Alberta 244.026 N 52,966282 N 118,04984
Die Nacht verbrachten wir 10 km nordöstlich von Jaspar auf einem Picknickplatz, wo es anfangs von Moskitos
wimmelte. Das spürten auch ein tschechisches Paar, die kurz nach uns ankamen und sich quietschfidel
dranmachten ein Abendessen zu bereiten. Ihre Hotpans und das ärmellose Shirt hat sie jedenfalls schnell
in Jeans und Pullover gewechselt, sei es wegen der Kälte oder der Moskitos. Die Nacht war frisch, wir konnten
ausgezeichnet schlafen.
Früh brachen wir auf dem Maligne River entlang zum gleichnamigen See. Wir sahen direkt neben der Straße einen
kapitalen Hirsch, der gerade in aller Ruhe sein Frühstück zu sich nahm. Auf dem anschließenden Rundgang am
See, ließ sich eine Hirschkuh auch nicht stören bei ihrem morgentlichen Mahl, das aus frischen Wurzeln eines
jungen Baumes bestand.
An einem Picknikplatz nahm Amon ein Bad im eiskalten Wasser, danach bereitete sie das Gulasch für heute
Abend vor. Plötzlich hielt ein Wohnmobil und der Fahrer kam auf mich zu, stellte sich als Dieter Hempfling
aus Lauamholz vor. Er ist mit seinem Sohn 3 wochen in Westkanada unterwegs. Nach einem Smalltalk
fuhren die beiden weiter und 2 Motorradfahrer hielten an. Sie frühstückten auf der Bank neben mir und
wir kamen ins Gespräch. Es handelte sich um Claudine und Karl aus Montreal. Sie haben die 4500 km
in 7 Tagen hinter sich gebracht und kurven nun in Ruhe durch die hiesigen Nationalparks. Bis zum 2.8.
haben sie noch Zeit, dann fliegen sie heim nach Montreal und Freunde von ihnen übernehmen ihre Maschinen,
eine Harley und eine Kawa, und machen die Tour rückwärts. Nachdem wir unsere Vorhaben ausgetauscht haben,
beneiden sie uns ein bisschen und nehmen sich vor in zig Jahren auch mal soetwas zu starten.
Am Maligne Canyon stiegen wir einen steilen Pfad entlang der Kalksteinschlucht hinunter, die der Fluß im
Laufe der Jahre ausgegraben hat. Wir schafften es bis zur 4. Brücke, wo seitlich ein Wasserfall aus der
Felswand schießt. Das Wasser kommt unterirdisch vom einige Kilometer entfernten Medicine Lake und ist
im Sommer 12 Stunden und im Winter 88 Stunden unterirdisch unterwegs. Der Aufstieg war dann doch
sehr anstrengend für mich Raucher, besonders, da Amon am Anfang unentwegt auf mich einquasselte, ich
aber meine Luft für den Aufstieg benötigte. Trotzdem schafften wir es und besuchten den gegenüberliegenden
Pyramid Lake. Es scheint uns sagenhaft, woher die Seen diese unglaublich tiefgrüne Farbe nehmen.
Dort nehme ich mein Bad, während Amon das Gulasch auftischt. Nach dem Essen fahren wir nach Jaspar,
ins Tim Hortens. Wir treffen nochmal auf die beiden Canadier, Claudine und Karl.
Wir bleiben 4 Stunden im Tim Hortens, kehren noch bei einem Griechen ein und schlafen dann an der
Meile in Jasper.
17.07.13 Jasper 244.152 Alberta N 52,87505 W 118,08200
Am Jasper Tramway nahm ich mein Frühstück zu mir, weil wir in Jasper bis 9 Uhr den Parkplatz räumen
mussten.
Unser letzes Ziel war der Mt. Edih Cavell Gletscher. Er ist nach einer belgischen Krankenschwester
benannt. Der Gletscher wird merklich kleiner von Jahr zu Jahr. Vor 400 Jahren ragte er bis zum
jetzigen Parkplatz.
Der Mount Edith Cavell ist ein Berg in den kanadischen Rocky Mountains. Er liegt im Jasper-
Nationalpark südwestlich der Stadt Jasper , westlich des Athabasca River. Der Berg wurde 1916
nach der Krankenschwester Edith Cavell benannt, die im Ersten Weltkrieg von den Deutschen in
Belgien hingerichtet wurde. Zuvor war sein Name Montagne de la Grande Traversée (der Berg der
Großen Kreuzung), weil er am Weg zum Athabascapass liegt.
Die Erstbesteigung des 3363 m hohen Berges erfolgte 1915 durch A.J. Gilmour and E.W.D. Holway.
Eine 17 km lange gewundene Straße führt von Jasper zum Mount Edith-Gletscher. Der Westgrat des
Berges setzt sich in einem halbkreisförmigen Bogen Richtung Norden und Osten fort. In diesem
Becken nährt sich der Angel-Gletscher.
Auf der Rückfahrt schmückte Amon die Minna mit Blumen. Leider welkten sie sehr schnell,
und nachmittags mussten wir sie schon entsorgen.
Nach einem kurzen Halt in Jasper, die Skype Konferenz mit meinen Motorradfreunden war
angesagt (konnte nur kurz mit Jürgen telefonieren, weil sie bei einem Radrennen im
Reichelsdorfer Keller waren), setzten wir unsere Fahrt fort. Dabei fuhren wir wieder nach
British Columbia und am Mt. Robson vorbei.
Der Mount Robson ist mit 3954 m der höchste Berg in den Kanadischen Rocky Mountains und
nach dem Mount Waddington der zweithöchste Berg in British Columbia. Der Berg liegt in der
Continental Ranges, dort in der Rainbow Range, einer Bergkette der Rocky Mountains, die im
Süden vom Oberlauf des Fraser River begrenzt wird. Vermutlich wurde der Berg im 19. Jahrhundert
nach Colin Robertsen, einem Pelzhändler der Hudson’s Bay Company benannt.
Am Lake Lasalles, 160 km vor Prince George, machten wir Rast. Nach einem Bad, gefiel
es uns so sehr, dass wir uns entschlossen, die Nacht hir zu verbringen. Doch Moskitos
und Black Flies kannten keine Gnade und wir testeten die für Alaska gekauften Schutzjacken.